Stallneubau im Sommer 2012

Natürlich hatten wir schon immer einen Stall, aber der alte war aus Holz und und zudem mit der Gartenhütte verbunden. Das hatte sehr viele Nachteile- die größten waren die Einnistung von Mäusen in den Zwischenwänden und die komplizierte Reinigung. Also musste ein neuer Stall her, dieses Mal gemauert. Immerhin war es unser dritter Versuch. Das größte Problem war: Der neue Stall sollte am Platz des alten stehen, einfach nur 50 cm nach rechts versetzt. Und der Stall war ja mit Hühnern besetzt- Hühner, die sehr eigenwillig waren und es gar nicht gut fanden, dass ihnen quasi unter dem Puschelpopo weg der Stall abgebaut wurde.

Wir versuchten also möglichst viel vorzubereiten und dann möglichst schnell zu bauen. Die Hühner wurden derweil im alten Krankenstall untergebracht- dort war es zugegebenermaßen recht eng. Zudem reagieren Hühner sehr, sehr zickig auf Veränderung, deswegen fühlten wir uns äußerst gedrängt und haben es letztendlich geschafft, nach vier Tagen Ausquartierung die Hühner in den zwar noch nicht fertigen, aber mittlerweile wieder dichten Stall umzusiedeln. Der war aber nun halt auch neu (wobei wir ganz viele Materialien wieder verwenden konnten) und auch dort waren die Hühner zunächst sehr unzufrieden. Aber da mussten sie durch- am Ende hat ihnen der Neubau besser gefallen als der Altbau. Beim neuen Stall haben wir gleich versucht, alle früheren Fehler zu vermeiden: Die Bodenplatte wurde mit einem Abfluss versehen, sie hat Gefälle in diese Richtung, so läuft das Wasser gut ab, wenn wir den Stall mit dem Kärcher reinigen. Eine elektrische Wandheizung (eigentlich eine Fußbodenheizung für Bäder) wurde hinter dem Fliesenspiegel verlegt, damit wir uns im strengsten Winter keine Sorge um abgefrorene Kämme und eingefrorenes Wasser machen müssen. Weiterhin wurde überall hin Strom verlegt, damit man allerlei Geräte anschließen kann. Da hat sich gezeigt, dass man nie genug Steckdosen haben kann… Die Lüftung oben im Pultdach ist individuell einstellbar, sie lässt sich erweitern und verkleinern. Alle Fenster wurden von außen mit punktgeschweißtem Volierendraht gesichert, so können sie offen stehen und sind dennoch marderdicht. Die Fenster stehen auf einem Betonsockel, damit die Einstreu sie nicht verschmutzt. Ein Fliesenspiegel schützt einerseits die Wandheizung, andererseits sorgt er dafür, dass sich alles gut reinigen lässt. Die Stangen sind so angeordnet, dass im Winter eine Schlafkammer gestaltet werden kann (durch Abhängen mit einer Decke)- so bleibt die Wärme bei den Tieren. Zudem gibt es eine Nische für den notwendigen Vorratsschrank. Hier haben wir einen kleinen Fliesensockel geschaffen, damit der Schrank während der nassen Reinigung des Stalles drin bleiben kann und sich dennoch nicht von unten vollsaugt. Unter dem Kotbrett, das aus einem dichten Schichtmaterial besteht, woraus normalerweise Anhängerböden gemacht werden, gibt es zwei begehbare Nischen: In der einen stehen erhöht Nester (die allerdings im Moment verschmäht werden), die andere Seite kann durch einen mit Draht bespannten Rahmen abgetrennt werden, dort bestünde die Möglichkeit, neue Tiere mit Sichtkontakt zur Eingliederung unterzubringen. Wir haben versucht, alle Maße im Voraus zu überlegen, damit wir mit möglichst wenig Verschnitt auskommen (bei der Dachgröße waren wir allerdings an das schon vorhandene Material gebunden). Alles in allem haben wir 14 Tage zu zweit gebaut- wir hatten Urlaub und es war sehr, sehr heiß. In der heißen Arbeitsphase begann der Arbeitstag um 6 Uhr und endete gegen 20 Uhr (oder früher, wenn ich mich nicht mehr bewegen konnte). Doch es hat sich gelohnt!